Das Theaterensemble PUCK präsentiert auf der Experimentalbühne im E-Werk:
„Die gelehrten Frauen“
von Molière
Regie: Nuscha Nistor Komposition und Live am Klavier: Mathias Willaredt-Nistor
Willkommen in Molieres Welt!
Nein, Molière tut uns nicht den Gefallen: „Die Gelehrten Frauen“ sind kein frühes Emanzipationsstück aus dem 17. Jahrhundert – politisch korrekt – bei dem wir staunend uns wundern können, was der gute Molière schon damals für ein Frauen-Versteher gewesen ist.
Wahrscheinlich hätte es in seiner, unter schwierigsten Bedingungen umherziehenden Theatergruppe, aber auch später in erfolgreicheren Jahren am Hof Ludwig XIV, aus heutiger Sicht ständig „Me -Too- Alarm“ gegeben!
Nehmen wir also die Zeiten hin, wie sie damals eben waren und bewundern stattdessen Molières scharfen Blick auf den Snobismus des Adels, des Bürgertums und der Pseudodichter seiner Zeit.
Der Plot:
Henriette liebt Clitandre und Clitandre liebt Henriette – sie wollen heiraten!
Alles könnte so schön sein, wäre da nicht ihre, dem Bildungswahn verfallene Mutter Philaminte:
Im Hause ihres Mannes, des reichen Bürgers Chrysale, hat sie nämlich die Hosen an.
Mit ihrer Pseudo – Philosophie und Pseudowissenschaft hat sie schon fast alle anderen Frauen des Hauses infiziert.
Man „liebt“ jetzt Epikur, Platon und Descartes – trennt das „Leibliche“ vom „Geistigen“, sogar „Mondmenschen“, Kometen und Atome hat man schon gesehen – nur das „Vakuum“ findet man doch ein bisschen zu „leer“.
Besonders aber hat es den Damen der Pseudo-Dichter und Mitgiftjäger Trissotin mit seinen Schmachtwerken angetan: Anderenorts in der Luft zerrissen, finden seine literarischen Ergüsse bei Ihnen höchste Bewunderung, um nicht zu sagen – äußerste Erregung.
Zum Entsetzen von Henriette soll sie – auf Wunsch ihrer Mutter – eben jenen Trissotin heiraten!
Vater Chrysale und Clitandre sind verzweifelt, da schmiedet Ariste, Chrysales Bruder, einen Plan…
Von der Regisseurin Nuscha Nistor mit dem Theaterensemble PUCK spielfreudig und mit viel Comedia dell ‘arte – Agilität in Szene gesetzt, wird der alte Molière ganz neu aufpoliert. Eigens komponierte Songs und die, größtenteils spontane, stummfilmartige Klavierbegleitung von Mathias Willaredt-Nistor tun ihr Übriges, die Komödie zu einem sinnenfreudigen Erlebnis für den Zuschauer werden zu lassen.
Ob es ein Happyend gibt?
Einfach kommen und sich überraschen lassen!
… ach übrigens: es gibt da einige seltsam ernste Stellen in dieser Komödie. So sagt Philaminte im dritten Akt:
„Ich spüre, kurz gesagt, wie mich die Wut befällt, dass man die Frauen so verdummt in dieser Männerwelt.
Rächend fordere ich für alle die Verschreckten, raus aus der Ecke, wo die Männer uns versteckten!“
Sollte Molière vielleicht doch…?
Première am FR, den 3.November 2023 um 20.00Uhr.
Wann? Weitere Aufführungen im November:
(SA+SO): 4./5.
(FR/SA/SO): 10./11./12.
(FR/SA/SO): 17./18./19.
(immer 20.00 Uhr, außer SO 18.00 UHR)
Wo? Experimentalbühne* im E-Werk
Ferdinand-Weiß Str. 6a
79106 Freiburg
Eingang Freiburger Schauspielschule-Kellereingang auf der Parkplatzseite!
(nicht verwechseln mit dem Kammertheater im E-Werk)
Wie? Reservierung unter HYPERLINK „http://www.puck-freiburg.de“ www.puck-freiburg.de oder 0761-381191
Wie viel? 18€ normal, 15€ ermäßigt.