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Inszenierung

Tartuffe

Es spielen: Franziska Clementi, Stefan Kosakiewicz- Dorer, Loura Harre, Elisa Helferich, Magdalena Herzberg, Peter Laukart , Hannes Müller, Mathieu Philibert, Kevin Cabral Rocha, Kira Schmudlach, Sebastian Weber

Regie: Markus Schlüter/ Regieassistenz: Franziska Clementi/ Produktionsleitung: Hannah Schwegler

Fotos: Minz und Kunst

Über das Stück:

„Wie leicht doch bildet man sich eine falsche Meinung, geblendet von dem Glanz der äußeren Erscheinung.“ (Molière)

Tartuffe, der sich eingenistet hat im Hause der Familie Orgon, ist ein Betrüger. Hinter der Maske der Frömmigkeit inszeniert er sich zum Schein als Heiligen und spaltet die ganze Familie. Für Orgon, den Molière — wie alle Großbürger — als ziemlich naiv zeichnet, und der seine Kinder autoritär behandelt, ist Tartuffe wie ein Heilsbringer. Dass er der größte Heuchler aller Zeiten ist, bemerkt er nicht. Seinem Charisma verfallen, verspricht Orgon ihm alles, was er begehrt. Der Rest der selbst nicht gerade uneigennützigen Familie, kämpft vergeblich dagegen an, dass der Eindringling langsam all das bekommt: Geld und Haus,Tochter und Ehefrau seines Gastgebers.

1664 als offenen Angriff auf den heuchlerischen Klerus geschrieben, liest sich das Stück heute wie ein Kommentar auf den modernen Menschen.
Wer sind heute unsere Tartuffes? Welchen „Religionen“ — einfachen Wahrheiten und Autoritäten — gehen wir heute auf den Leim? Und wer trägt die Verantwortung dafür, wenn sich in der Welt Lügen und Manipulation immer häufiger verbreiten?