Eine hohe Leiter, Jonas fällt, direkt auf den Parkplatz – zurück in den schlimmsten Moment seines Lebens. Dieser wiederkehrende Alptraum und auch sein schlechtes Gewissen lassen ihn sieben Jahre später sein altes Klassenzimmer aufsuchen. Er befindet sich auf der Suche nach einem Brief, den er seinem besten Freund Mo, kurz für Mohammed Ali, geschrieben hatte. Sie haben zusammen geboxt und ihr letztes Hemd füreinander gegeben. Bis das Leben von Jonas eine extreme Kurve genommen hat: In bierreichen Nächten lässt er sich von rechtem Gedankengut verführen. Er verbringt viel Zeit mit dem erwachsenen Bruder von Jessica, in die er sehr verliebt ist. Während Jessica unerreichbar scheint, elektrisiert ihn das Gefühl, einer Gruppe anzugehören. Als Jonas erfährt, dass sich zwischen Mo und Jessica im Geheimen eine Beziehung entwickelt, verrät er – mit folgenschweren Konsequenzen – seinen besten Freund an seinen rechtsradikalen Kumpel und dessen Gang…

Ein mobiles Stück für jedes Klassenzimmer und Menschen ab 12 Jahren, die sich nicht von einfachen Versprechen verleiten lassen und auf der Suche nach Anerkennung und Respekt genauer hinschauen wollen. Für alle, die Freundschaft und Miteinander feiern und Fremdenhass einen linken Haken geben wollen.

Die Autorin Karen Köhler entwickelte dieses Stück im Rahmen eines Auftrages für das Nationaltheater Weimar. Hierfür interviewte sie über 100 Schüler*innen. Nah an der Lebensrealität erzählt dieses Klassenzimmerstück von der Sehnsucht dazuzugehören, von zwischenmenschlicher Verbundenheit und nicht zuletzt, unsere Gegenwart betreffend, der Verführungsgewalt rechten Denkens.

Es spielt: Camil Morariu

Regie: Anne Decker
Dramaturgie: Carola Unser-Leichtweiß
Theaterpädagogik: Michael Pietsch, Juliane Nowak

Fotos: Henrik Isenberg, Oliver Look

Camil Morariu ist ehemaliger Schüler der Freiburger Schauspielschule.  Nach der Ausbildung führte ihn sein Weg über die freie Szene Freiburgs, zu mehrjährigen Festengagements an deutschen Bühnen. Seit 4 Jahren ist er wieder freiberuflich als Schauspieler, Sprecher, Workshopleiter und Anti- Rassismus-Coach in ganz Deutschland tätig. Er lebt mit seiner Familie in Marburg. Mit seinem Anti-Rassistischen Solostück „Deine Helden- Meine Träume“ (in Kooperation mit dem Hessischen Landestheater Marburg), kehrt er für zwei Abende auf die Experimentalbühne, an alte Wirkungsstätte zurück.

Termine:

Samstag, 01.02.2025, 20 Uhr

Sonntag, 02.02.2025, 18 Uhr